Innovation in der häuslichen Pflege: DAHEIM als Praxispartner im Forschungsprojekt GRANNI
Die Herausforderungen des demografischen Wandels sind längst in unserem Pflegealltag angekommen. Immer mehr Menschen mit komplexen Erkrankungen möchten so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben – und das zu Recht. Gleichzeitig stehen wir als Pflegedienst vor der Aufgabe, eine hochwertige Versorgung trotz Fachkräftemangel und steigender Anforderungen zu gewährleisten.
Genau hier setzt das Forschungsprojekt GRANNI an, bei dem wir als DAHEIM Pflegedienst eine zentrale Rolle als Praxispartner übernehmen dürfen. GRANNI steht für „Gesundes und resilientes Altern durch nachhaltige Medizintechnik aus der Norddeutschen Hanse Innovation Community“ und hat sich als eine von nur 20 Innovationscommunities gegen 480 Mitbewerber durchgesetzt. Mit einer Förderung von 5 Millionen Euro über vier Jahre durch die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) werden hier die Weichen für die Zukunft der Altenpflege gestellt.
BGA4Care: Diagnostik direkt beim Patienten
Im Rahmen von GRANNI sind wir federführend am Communityprojekt BGA4Care beteiligt. Das Kürzel steht für Blutgasanalyse for Care – und genau darum geht es: Wir erproben ein mobiles Blutgasanalysegerät namens „mobox“ der Lübecker Firma Lumeox direkt im häuslichen Umfeld unserer Klient*innen.
Die Blutgasanalyse gilt in der Pneumologie als Goldstandard zur Beurteilung der Atemfunktion. Bisher war diese wichtige Diagnostik jedoch der Klinik vorbehalten. Viele unserer Patient*innen mit COPD, Langzeitbeatmung oder Tracheostoma mussten bei Verschlechterungen ins Krankenhaus – oft auch dann, wenn eine stationäre Behandlung nicht zwingend nötig gewesen wäre. Diese Lücke wollen wir schließen.
Wie funktioniert das Projekt konkret?
Über einen Zeitraum von zwölf Monaten setzen unsere examinierten Pflegefachkräfte das portable BGA-System bei 15 bis 20 ausgewählten Klient*innen ein. Die erhobenen Messwerte – wie pH-Wert, Sauerstoff- und CO₂-Gehalt im Blut – werden in Echtzeit an die Pneumologische Klinik der Universität zu Lübeck übermittelt. Dort erfolgt die ärztliche Bewertung und bei Bedarf eine konkrete Handlungsempfehlung.
Diese digital gestützte Diagnostik- und Rückkopplungsschleife schafft eine völlig neue Form der interprofessionellen Zusammenarbeit. Wir als Pflegedienst werden zur diagnostischen Schnittstelle und können gemeinsam mit den Ärzt*innen frühzeitig auf Verschlechterungen reagieren – bevor eine Krise entsteht.
Praxiswissen fließt in die Forschung
Besonders wichtig ist uns: Wir bringen nicht nur unsere Patient*innen ins Projekt ein, sondern auch unser Praxiswissen. Eine fest eingebundene Pflegefachperson fungiert als Schnittstelle zwischen der pflegerischen Praxis, dem Klinikpartner und dem Technikanbieter. Sie koordiniert die Datenerhebung, führt Schulungen durch und begleitet die Implementierung in unseren Versorgungsteams.
Dabei geht es um zentrale Fragen: Wie lässt sich die Technologie in unseren Arbeitsablauf integrieren? Ist sie zeitökonomisch? Fühlen sich unsere Fachkräfte sicher im Umgang damit? Und vor allem: Bringt sie einen echten Mehrwert für unsere Klient*innen?
Ein Beitrag für die Zukunft der Pflege
Mit unserer Beteiligung an GRANNI und BGA4Care leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Fachkräftemangels und der demografischen Herausforderungen. Wenn es gelingt, durch frühzeitige Diagnostik unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, gewinnen alle: Unsere Klient*innen bleiben länger in ihrem vertrauten Umfeld, stationäre Ressourcen werden entlastet, und die Gesundheitskosten sinken.
Wir sind stolz darauf, als Praxispartner gemeinsam mit der Universität zu Lübeck, dem Fraunhofer IMTE und weiteren starken Partnern an der Pflege von morgen zu arbeiten – für ein würdevolles und selbstbestimmtes Altern unserer Klient*innen.
Wie profitieren Pflegebedürftige von gut ausgebildeten Pflegekräften?
Die regelmäßige Fort- und Weiterbildung der Pflegekräfte im Pflegedienst DAHEIM kommt in erster Linie den Pflegebedürftigen zugute. Durch die kompetente Betreuung und fachliche Expertise der Mitarbeiter wird die Qualität der Pflege verbessert. Dies ist besonders wichtig in einer Stadt wie Lübeck, wo Pflegebedürftige eine Vielzahl an individuellen Bedürfnissen haben. Weitergebildete Pflegekräfte können besser auf spezielle Anforderungen eingehen, sei es in der außerklinischen Intensivpflege, der Wundversorgung oder der Beratung.


